Habitatnutzung und Häufigkeit von Graupapageien in einer Ölpalmenplantage, in land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen sowie in geschützten Gebieten in Südwest-Kamerun
Sascha Düker
Abteilung für Naturschutzbiologie/Arbeitsgruppe Bedrohte Arten
Georg-August-Universität Göttingen
Graupapageien sind als Vögel in der Haltung sehr beliebt und nach wie vor werden große Mengen aus ihren afrikanischen Heimatländern exportiert. Seit der letzten CITES-Konferenz im Oktober 2016 ist dies, ebenso wie für den Timnehgraupapagei, illegal. Graupapageien gelten als Bewohner tropischer Tieflandregenwälder, deren Zahlen durch Zerstörung ihres Lebensraums, durch Nachstellung zur Nahrung der lokalen Bevölkerung und insbesondere für den internationalen Tierhandel kontinuierlich zurückgehen.
Herr Düker untersuchte im Rahmen seiner Masterarbeit von Ende März bis Anfang Juni 2016, in der beginnenden Regenzeit, in drei benachbarten, aber deutlich verschiedenen Lebensräumen, wie diese von Graupapageien zur Nahrungssuche und z.T. auch zum Übernachten und zur Brut genutzt werden. Es handelt sich um eine mosaikartig aufgeteilte Landschaft aus land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen rund um zwei kleine Dörfer, eine professionell geführte Ölpalmenplantage sowie einen Teilbereich des Nationalparks Korup in Südwest-Kamerun. Alle Flächen sind einander benachbart und bedecken ein Gebiet von ca. 300 Quadratkilometern.
Graupapageien wurden ausschließlich in den Kronenregionen großer Bäume beobachtet. Diese waren im Regenwald ausschließlich Lecomtedoxa klaineana, ein Seifenbaumgewächs, und in der Plantage zwangsläufig als einzige Art die Ölpalme Elaeis guinensis. Einzig in der Mosaiklandschaft konnte Herr Düker die Vögel auf mindestens 14 verschiedenen Arten beobachten. In diesem von der Dorfbevölkerung genutzten Lebensraum konnte er mit 5,1 Individuen pro Quadratkilometer die meisten Vögel nachweisen, gefolgt von 2,35 in der Ölpalmenplantage. Überraschenderweise fand er mit 0,7 die wenigsten Graupapageien im Regenwald. Diese Verteilung spiegelt das Ergebnis einer über mehrere Jahre durchgeführten und 2016 publizierten Studie wieder, die im selben Gebiet zur entsprechenden Jahreszeit erarbeitet wurde. Allerdings wies diese bis zu fünfzehnmal höhere Individuenzahlen auf. Ob dieser Unterschied einen dramatischen Rückgang der Population innerhalb kürzester Zeit belegt?
Christoph Hinkelmann
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