Wie reagieren Habitatspezialisten auf Verkleinerung ihres Lebensraums in tropischen Wäldern? Eine Untersuchung zu Brutverhalten und –erfolg sowie Stressphysiologie am Beispiel des Keniabülbüls Phyllastrephus placidus, 2016/17
Dr. Beate Apfelbeck, Wallerfing
In den Taita-Bergen in Kenia sind Bergregenwälder, an die sich zahlreiche Arten angepasst haben, der ursprünglich dominierende Lebensraum. In drei verschieden großen Waldrestgebieten zwischen 94 und 179 Hektar Ausdehnung untersucht die Forscherin, ob sich das Brutverhalten der Keniabülbüls durch die Habitatfragmentierung verändert. Diese Waldrestgebiete werden unterschiedlich stark von Menschen aus der Region genutzt, was einen Einfluss auf das Verhalten und insbesondere den Erfolg ihrer Reproduktion haben sollte. Erste Untersuchungen ergaben, dass Keniabülbüls in suboptimalen Lebensräumen zu kooperativem Brutverhalten neigen, also nicht brütende Helfer das Brutpaar unterstützen. Neben der Beobachtung einzelner Paare über einen längeren Zeitraum will die Forscherin durch die Messung des Stresshormons Kortikosteron im Blut der Tiere herausfinden, ob der Einfluss der Größe ihrer Lebensräume und der von Menschen verursachten Störungen mit dem Bruterfolg der Vögel korreliert ist. Sie erwartet wichtige Hinweise zur Sicherung der verbliebenen Waldgebiete in den Taita-Bergen.
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